„Poslední závod | Das letzte Rennen“ – Filmabend mit Gespräch

FilmVortrag / Diskussion
kostenlos Karl-Marx-Straße 8 | 95100 Selb

DETAILS

Beginn 07.06.2023 19:00
Ende 07.06.2023 22:00
Preis kostenlos

VERANSTALTER

Gesellschaft zur Förderung der Bayerisch-Tschechischen Freundschaftswochen Selb 2023 gGmbH Einsteinstraße 2 95100 Selb 0049 9287 969 8030 info@selb23.de Veranstalter

Veranstaltungsort

Karl-Marx-Straße 8 | 95100 Selb

PARKMÖGLICHKEITEN

P1Obere Bergstraße , 95100 Selb
P1Schillerstraße 23, 95100 Selb

Für diesen bildgewaltigen Film mit tollen Landschaftsaufnahmen wurde Kameramann Jan Baset Střítežský 2023 mit dem ČESKÝ LEV (Tschechischer Löwe) für die Beste Kamera ausgezeichnet.

Die Geschichte, wie Bohumil Hanč und Václav Vrbata bei einem langlaufrannen ihr Leben verloren, wurde in der Tschechoslowakei oft erzählt. In der Neuverfilmung werden bislang verschwiegene Details aufgearbeitet.

Am 24. März 1913 sollte der hochtalentierte tschechische Langläufer Bohumil Hanč erstmals sich mit deutschen Kontrahenten messen. Zum Start des Internationalen 50-Kilometer-Langlauf-Rennens war es ungewöhnlich warm und der Himmel klar. Doch es kam zu einem Wettersturz mit Schneesturm und die Temperaturen sanken extrem. Während die Teilnehmer das Rennen abbrachen, kämpfte lediglich Bohumil Hanč – nur mit einem leichten Hemd bekleidet – weiter um den Sieg und brach vor Erschöpfung auf der Goldhöhe zusammen. Sein sportlicher Kontrahent Emmerich Rath fand Hanč und trug ihn zunächst bis zur eigenen Erschöpfung. Danach legte er Hanč an einer windgeschützten Stelle ab und lief zur Elbfallbaude, um Hilfe zu holen. Hanč Freund Václav Vrbata gab ihm zwischenzeitlich seine Jacke und Mütze, damit Hanč nicht erfror. Hanč überlebte dank der Jacke und Mütze noch einige Zeit; bevor die Retter

eintrafen, war er an Erschöpfung und Erfrierung verstorben. Kurz darauf starb auch Vrbata. Zum Gedenken an Vrbata, der für Hanč seine Kleidung und damit auch sein Leben gab, wurde die 1964 eröffnete Baude auf der Goldhöhe Vrbata-Baude genannt.

Mehr als fünfzig Jahre später wird der deutsch-böhmische Multi-Sportler Emmerich Rath einer Berghütte als Heizer zugewiesen. Die dorthin strafversetzten tschechischen Pächter sind wenig begeistert. Nur langsam wird ihnen klar, mit wem sie es zu tun haben und welchen riskanten Einsatz Emmerich Rath beim letztem Ski-Rennen von Bohumil Hanč leistete – ein Sachverhalt, der in den Erzählungen verschwiegen wurde.

CZ 2022, 102 Min., Original mit deutschen Untertiteln Regie: Tomáš Hodan.

Im Anschluss findet ein Gespräch über Wechselfälle des deutsch-tschechischen Zusammenlebens mit dem Historiker Thomas Oellermann statt. Er ist auch im Vorstand des DFC Prag, des Fußballvereins, bei dem Emmerich Rath spielte und dessen Verein 1903 – vor 120 Jahren – im Finale der ersten deutschen Fußballmeisterschaft stand. Nicht vergessen sollte man auch, dass Rath zweisprachig war. Er habe sich nicht um die Nationalitätenfrage gekümmert und spielte beispielsweise bei der Eishockey-Europameisterschaft im tschechischen Team, weil gerade einige Mitglieder fehlten.